Resolution der Gemeinde Alveslohe
Schließung der Gynäkologie- und Geburtsstation in der Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg
Die Gemeinde hat ein Resolutionsschreiben der Gemeinde Alveslohe bzgl. der geplanten Schließung der Gynäkologie- und Geburtsstation in der Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg,
an die Ministerin für Justiz und Gesundheit Frau Ministerin Professorin Dr. Kerstin von der Decken und den Landtagsabgeordneten Herrn Ole-Christopher Plambeck erstellt.
Hierfür werden Unterschriften der Bürgerinnen und Bürger gesammelt um diese bei der Ministerin und dem Minister einzureichen.
Unterschriften können während der Sprechstunden (Di.- und Do.- 16.00 bis 17.00 Uhr) im Gemeindebüro gemacht werden oder auch am 11.09.2022 auf dem Grünen Marktfest.
Hier das Resolutionsschreiben der Gemeinde:
„Ist dies bereits der Anfang vom Ende?“
Sehr geehrte Frau Fachministerin Professorin Dr. Kerstin von der Decken,
Sehr geehrter Abgeordneter des Landtages Schleswig-Holstein, Herr Ole-Christopher Plambeck,
mit sichtlichem Entsetzen und einer gewissen Fassungslosigkeit haben die Gemeindevertretung Alveslohe und die Mitbürgerinnen und Mitbürger der Gemeinde Alveslohe am vergangenen Montagabend um 21.27 Uhr von der Kurzmitteilung des NDR erfahren müssen, dass mit der Schließung der Gynäkologie- und Geburtenstation der Paracelsus -Kliniken Henstedt-Ulzburg – bis dato das Aushängeschild der dortigen Klinik!!! - ein weiterer, großer Einschnitt der regionalen, medizinischen Grundversorgung, jetzt für werdende Mütter und ihre Familien erfolgen soll!
Diese sehr schlechte und nicht nachvollziehbare Entscheidung war dann auch der Aufmacher der Regionalzeitungen (Kieler Nachrichten, Norderstedter Zeitung, Segeberger Zeitung pp.) am Mittwoch!!!
Für zehntausende Mitbürgerinnen und Mitbürger der Region von Norderstedt bis Neumünster – mit fast 200 000 Einwohnerinnen und Einwohner - ist diese Entscheidung nicht nachvollziehbar, denn schon einmal hat die Region erfahren, wie die Verantwortlichen der Paracelsus-Kliniken mit der Region umgegangen ist.
Im Jahre 2000 hat der Kreistag des Kreises Segeberg einen fatalen Beschluss gefasst, das KKH Kaltenkirchen zu verkaufen, in dem Glauben, dass dort auch zukünftig die medizinische Grundversorgung gewährleistet wird. Ein offensichtlich fataler Irrtum, denn unmittelbar danach wurde dort als eine der ersten Maßnahmen die Geburtsstation geschlossen.
Es dauerte noch knapp 10 Jahre, dann war das ehemalige KKH Kaltenkirchen Geschichte!
Dafür flossen über 30 Millionen € an Fördermitteln in die Paracelsus-Klinik nach Henstedt-Ulzburg, um diese zu modernisieren und fit für die Zukunft und zur Sicherung der dauerhaften medizinischen Grundversorgung zu machen!
Doch nun scheint auch dieses Steuergeld verbrannt zu sein und die Folgen haben wieder einmal die Bevölkerung der Region zu tragen.
Dies zeigt einmal mehr, dass die medizinische Grundversorgung nichts in der Privatwirtschaft zu suchen hat, denn dort wird offensichtlich nach dem allseits bekannten Muster verfahren:
„Defizite und Verluste demokratisieren! Gewinne privatisieren!“
Es scheint daher ein umfängliches Umdenken erforderlich, um zukünftig für unsere Region von ca. 200 000 Menschen an der BAB 7 von Norderstedt bis Neumünster und hier insbesondere für die werdenden Mütter eine zeitgemäße und medizinisch vernünftig ausgestattete Gynäkologie- und Geburtenstation dauerhaft zu etablieren.
Frau Fachministerin von der Decken, wir freuen uns auf Ihre Stellungnahme und insbesondere darauf, welche Maßnahmen Sie ergreifen wollen und werden, damit die Gynäkologie- und Geburtenstation in der Paracelsus-Klink verbleibt und zukünftig nicht mehr in Frage gestellt wird.
Mit freundlichen Grüßen
(Peter Kroll)